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Ich bin

Du hast diese Vision, dieses richtig krasse innere Traumziel, das schon so lange still in Deiner Seele brennt.

Egal, was Du bisher in Deinem Leben vielleicht schon super Tolles erreicht hast oder mit welchen anderen hochwichtigen Zielen Du voll beschäftigt bist, da ist dieser Traum, der sich immer wieder meldet. Eine Sehnsucht, die nach Erfüllung ruft.

Nur damit wir uns richtig verstehen, damit meine ich nicht eins dieser Ziele, hinter denen Dein Ego ständig herjagt. Diese scheinbar so überlebenswichtigen Dinge, von denen Du eben glaubst, sie erreichen zu müssen, um glücklich, reich, geliebt oder wertgeschätzt zu sein und Du das Gefühl hast, irgendwo dazuzugehören.

Ich spreche von dieser Herzenssache. Die, von der Du ahnst, dass deren Verwirklichung alles in Frage stellen könnte, was Du bisher für möglich gehalten hast. Etwas, das Dein Weltbild aus den Angeln heben könnte.

Diese eine Sache, die Du Dir nicht einmal erlaubst laut zu denken, weil es so unglaublich unverschämt ist.

Du glaubst, es ist nicht möglich. Dieser Glaube ist fest in Dir verankert.

Die Sehnsucht hast Du gut verpackt und zugeschnürt in Deiner inneren Glaubensbox und Dir die Dinge perfekt zurecht gelegt. Du lenkst Dich prima ab, bist erfolgreich und im Großen und Ganzen ganz zufrieden mit Deinem Leben.

„Ich bin ein Meister im Verdrängen“, sagst Du, wenn Dich mal wieder so ein diffuses Gefühl der Traurigkeit und der innen Unruhe überfallen und Du kokettierst sogar ein bisschen damit.

Aber dann…eines Tages befreit sich Deine Sehnsucht von ihren Fesseln und wird stärker als der Zweifel. Ein „lichter“ Moment. Der Moment in dem Du aufbrichst. Ohne zu wissen, wie das geht. Da ist nur diese innere Stimme, die Dir flüstert „Jetzt mach mal. Du hast nicht ewig Zeit.“.

Und dann reißt Du Deinen Arm in die Höhe, schnappst Dir Deine alte Fackel und rennst kühn und siegessicher los.

Du läufst. Und läufst. Und wartest. Auf den Flow. Irgendwann wird’s nämlich anstrengend. Und dann fängst Du wieder an zu zweifeln. Der Schweiß tropft Dir von der Stirn und brennt in Deinen Augen.

Wann stellt sich endlich dieser f*ing Flow, dieser berühmte Runners High, ein und lässt diese ganze verrückte Sache endlich zum Selbstläufer werden?

Wie war nochmal die Strategie? Ach ja. Zähne zusammen beißen und nicht so anstellen. Du hast noch so eine ziemlich weite Strecke vor Dir, da kannst Du ja wohl nicht schon nach den ersten Schritten das Handtuch werfen. Du musst Dich eben einfach noch mehr anstrengen. Von nichts kommt nichts. Aufgeben ist keine Option.

Und dann…

Die Wand.

Eine fette, graue Wand, direkt vor Deiner Nase und darauf steht in dicken roten Buchstaben dieser eine Satz:

„Ich bin nicht gut genug.“

Und aus Deinem inneren Lautsprecher dröhnt die Ansage: „Achtung! Lebensgefahr. Ab hier betreten Sie unbekanntes Terrain. Bitte begeben Sie sich umgehend zurück in ihren Sektor.“

Wtf!

Und schon geht das Karussell Deiner Glaubenssätze wieder richtig los. Lauter fiese Bremsklötze von denen Du hofftest, sie längst erfolgreich aus Deinem Leben gekickt zu haben. Oder zumindest tief begraben und ihnen irgendwie auf wundersame Weise entkommen zu sein.

Hatten die anderen doch Recht? Ist das eine Nummer zu groß? Bin ich undankbar? Mir geht’s doch gut. Ich sollte mich zufrieden geben. Andere können das doch auch. Was stimmt nur nicht mit mir? Und überhaupt. Anstrengend ist das Ganze ja schon. Wieso tue ich mir das an? Ich bin nicht klug genug…

…und so weiter und so weiter. So einem richtigen Mindfuck sind wirklich keine Grenzen gesetzt.

Auch nach so vielen Jahren, in denen ich an meiner persönlichen Entwicklung arbeite, mich immer besser und tiefer kennen lernen darf und wirklich im Training bin, tappe auch ich immer wieder in so olle Fallen und verheddere mich in meinem eigenen „Ich-bin-so“-Netz, was meinen wahren Wünschen und Zielen nicht wirklich dienlich ist.

Dann scheitere ich an meinen eigenen Ansprüchen. Verliere die Motivation, erlebe dunkle Phasen und Krisen. Manchmal ist das so existentiell, dass ich alles in Frage stelle.

Es ist Arbeit. Und, get this, eine Arbeit, die nie aufhören wird. Entwicklung kann und darf auch niemals aufhören. Das ist unnatürlich.

Und, bevor Du fragst, JA, es lohnt sich. Es lohnt sich wirklich auch mal im Feuer stehen zu bleiben. Dir kann nichts passieren. Im Gegenteil.

Auch wenn es nicht immer der bequemste Weg ist, ist es doch der Einzige und Wahrhaftigste, der Dich wirklich zu Dir selbst bringt. Der Dich dorthin führt, wo das echte Leben und die wahren Wunder sind.

Aber Du drehst halt solange dieselben oder zumindest sehr ähnliche Runden, bis Du das Wesentliche, die Botschaft, für Dich darin erkennen, begreifen und umsetzen kannst.

Erst dann geht’s weiter ins nächste Level. Das ist gut. Es übt in Geduld, macht Dich demütig und öffnet Deinen Geist weiter für die vielen Möglichkeiten und Wunder Deines Lebens.

Aber ok, seien wir ehrlich. Wenn Du mittendrin steckst ist das anstrengend und kann ganz schön frustrierend sein.

An der Stelle ist dann irgendwie Disziplin gefragt. Ich hab ziemlich lange gebraucht, bis ich mich mit diesem Wort und seiner Bedeutung einigermaßen anfreunden konnte.

Dazu hab ich ein paar coole Tricks kennengelernt. Sehr hilfreich und funktioniert wirklich. Wenn Du mehr darüber wissen willst, frag mich gern.

Jedenfalls hat sich die Disziplin jetzt schon einen, zwar kleinen, dafür aber festen Platz in meinem Leben erobert.

Brauch ich auch, denn für dieses Jahr habe ich mir ganz schön was vorgenommen. So ein etwas größeres Etappenziel auf dem Weg zu meiner persönlichen Vision, meinem innigen Herzenswunsch.

Das ist übrigens wichtig. Steps, kleine Schritte und Etappenziele, die Dich in Bewegung halten. Auf den Weg bringen und in die richtige Richtung.

Heute, in meiner derzeitigen Lebenswirklichkeit, weiß ich so vieles noch nicht. Ich habe aber eine ziemlich klare Vision davon, wie ich lebe und wer ich sein will. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass diese Version von mir bereits jetzt existiert und dass sie sich mega darüber freut, dass ich mich auf den Weg zu ihr gemacht habe.

Ich connecte mich regelmäßig. Ich meditiere, visualisiere und frage mein älteres Selbst, was ist der nächste Schritt? So bewege ich mich darauf zu. Treffe bewusste Entscheidungen. Mache Schritte vorwärts. Und, ok, ich geb’s zu, manchmal auch wieder zurück.

Dieses Etappenziel, das mich momentan so sehr beschäftigt, ist allein für sich schon ein ziemliches Brett. Wenn ich nicht gerade meinen Job nachgehe oder mit meiner heiß geliebten Zoé durch die Botanik streife, arbeite ich meistens an diesem Projekt.

Übrigens ist das auch ein Grund, warum ich länger nichts von mir hören und sehen lasse oder auf meiner Seite geschrieben habe. Ich verbringe einfach wahnsinnig viel Zeit damit.

Es ist ein Projekt, das mir schon ziemlich lange in meinem Geist herum schwirrt und irgendwie darauf drängt, auf die Erde gebracht zu werden.

Etwas in mir hat sich dem vor einiger Zeit ergeben, sich neugierig auf diesen unbekannten Weg gemacht und neue, verrückte Gedanken dazu eingeladen, die jetzt erst einmal ganz langsam durch mein komplettes System sickern dürfen.

Damit sich diese Gedanken in echte Handlung umsetzen und mein Projekt tatsächlich auch erfolgreich sein kann, braucht es allerdings etwas mehr, als nur die Idee.

Es braucht neue Gewohnheiten. Damit diese Idee von meinem Bewusstsein ins Unterbewusstsein rutschen kann und dort auch das Signal ankommt „Hey, die meint es scheinbar echt ernst.“

Und wir wissen alle, oder zumindest die meisten von uns, neue Gewohnheiten zu etablieren ist ein bisschen anstrengend. Am Anfang hast Du noch so richtig Power, gibst Gas, prescht los und dann, sobald Du merkst, ok, es IST anstrengend, geht Dir irgendwie die Puste aus. Und Du fragst Dich, ob Du eigentlich noch alle Tassen im Schrank hast, hier so einen Aufriss zu machen für etwas, von dem Du tief in Dir drinnen sowieso nicht wirklich glaubst, dass es tatsächlich funktionieren könnte.

Das ist einer der Gründe, warum so viele, mich selbst übrigens eingeschlossen, immer wieder an den eigenen Ansprüchen oder Zielen scheitern.

Dein Unterbewusstsein ist eine große Macht. Nicht zu unterschätzen.

Um wirklich etwas zu erreichen, also etwas Neues zu machen, etwas, das wirklich aus der Komfortzone hebt, musst Du Dir über ein paar Dinge im Klaren sein.

Als erstes einmal brauchst Du einen echten Grund. Dein Warum. Warum willst Du das? Und ist es wirklich das, was DU willst oder will es Dein Ego, weil es glaubt, sonst nicht vollständig zu sein. Also tust Du es aus einem Gefühl des Mangels heraus oder ist es etwas, das wirklich in Dir brennt?

Die Antwort darauf ist entscheidet.

Wenn Du Dir im Klaren darüber bist, dass diese Vision, dieses Ziel wirklich etwas ist, das aus Dir heraus kommt, die Motivation also intrinsisch ist, dann brauchst Du Bilder. Innere Bilder und auch äußere. Nimm Dir eine weiße Leinwand oder eine Pinnwand und kleb Dir alles darauf, was Du zu Deiner Vision findest. Bilder, Texte, Wörter…alles, was Du damit verbindest.

Beschäftige Dich am besten täglich damit. Ein paar Minuten reichen schon. Aber es kommt wirklich auf die Regelmäßigkeit an dabei. Lieber nur fünf Minuten jeden Tag, als eine Stunde einmal die Woche.

Und dann…überlege Dir kleine Schritte. Frage Dich jeden Tag, was kann ich heute tun, das mich auf den Weg zu meinem Ziel ein kleines Stückchen näher bringt. Auch das muss kein tagesfüllendes Programm sein. Kleine Schritte. Dafür täglich.

Und irgendwann, eines Tages, wahrscheinlich hast Du es gar nicht richtig bemerkt, bist Du plötzlich da angekommen, wo Du hinwolltest. Ohne große Anstrengung. Einfach so. Mit ein bisschen Disziplin und kleinen, zielführenden und sinnvollen Schritten.

Da nennt man übrigens den Compount-Effekt. Very effective.

Aber nochmal kurz zurück zum eigentlichen Thema, den blockierenden Glaubenssätzen.

„Wow. Da hast Du Dir ja ganz schön was vorgenommen. Mutig.“ sagen meine FreundInnen, wenn ich von meinem Projekt erzähle. Dabei ist das nicht mal die eigentliche Vision, also das, was ich wirklich, wirklich will. Das ist ungleich größer. Jedenfalls glaube ich das gerade noch. Dies ist wirklich nur ein Etappenziel. Aber ich gebe es zu, es ist einer der etwas größeren Steps auf meinem Weg.

Und ja, ich habe darüber geredet. Mir Zeugen gesucht. Vielleicht auch deshalb, um mich selbst damit etwas unter Druck zu setzen. Absichtlich. Ich weiß, diesen Druck werde ich noch brauchen.

Spätestens dann, wenn die Motivation mal einen Tauchgang einlegt. Wenn mein innerer Zweifler sich meldet und mich vor die Wand knallen lässt. Wie jetzt gerade.

Gerade habe ich das Gefühl, es ist Zeit für eine Pause. Durchatmen. Was steht an?

„Ich bin nicht gut genug.“

Das steht an. Ich muss da jetzt wohl nochmal hinschauen.

Na vielen Dank auch. Da arbeite ich die ganzen Jahre so hart an meiner persönlichen Entwicklung und beim geringsten Anlass fliegt mir dann doch noch dieser alte, blockierende Glaubenssatz um die Ohren und stellt mir mitten im Run, und leider noch vor dem echten Flow, ein Bein.

Na ja, ok, so gering ist der Anlass nun auch nicht. Dieses Projekt holt mich ganz schön aus meiner Komfortzone. Da wehrt sich natürlich alles. Ist mir nicht neu. Dachte nur, dass ich da irgendwie schon drüber wäre…

Aber wie es aussieht darf ich wohl noch eine weitere Runde drehen auf diesem Parkett. Nochmal in alle dunklen Ecken schauen. Scheinbar hocken da noch so einige Kobolde, die sich ziemlich gut versteckt hatten.

Vor einiger Zeit hätte ich vielleicht noch darauf gehört. Auf diese süffisante, innere Stimme „Komm, lass sein. Das ist eine Nummer zu groß für Dich. Setz Dich wieder hin. Hat ja keiner gesehen.“

Dann wäre ich zwar beschämt, aber immerhin ohne mich noch weiter anstrengen zu müssen, zurück in mein bekanntes Terrain gerobbt, in der Hoffnung, es hätte wirklich keiner gesehen. Und ganz nebenbei wäre das mal wieder ein super Beweis gewesen für meinen Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“

Das kann schon ein echter Teufelskreis werden. Ich kenne das ziemlich gut. Aber ich habe mittlerweile auch dafür richtig gute Strategien erlernt. Damit kann ich relativ schnell und effektiv so einen Teufelskreis durchbrechen, die Hindernisse erkennen und auflösen und mich klarer wieder auf Kurs bringen.

Was allerdings nicht heißt, dass ich nicht kurz mal festhängen kann. So wie nun eben jetzt.

Da ist sie also, die erste, echte Challenge in diesem Projekt.

Interessant, dass das, was mich ausbremst, gerade dieser alter Glaubenssatz ist.

„Ich bin nicht gut genug.“

Einer von diesen fiesen und weit verbreiteten Glaubenssätzen aus der Reihe:

Ich bin nicht gut genug.

Ich bin liebenswert genug.

Ich bin nicht wertvoll genug.

Ich bin zu dumm.

Ich bin nicht klug genug.

Irgendwann zwischen früher Kindheit und Jugend hat sich sowas, wie bei so vielen anderen auch, unzensiert in mein Gehirn gefräst.

Damals hatte ich noch gedacht, alles ist möglich. War es ja irgendwie auch. Du gehst einfach mit offenem Geist staunend durch all die neuen Wunder, die Du da gerade erlebst.

Aber dann geht’s halt los. Alle um Dich herum erklären Dir die Welt. So, wie sie sie erfahren und sehen. Du übernimmst das allermeiste davon. Als Kind kannst Du das ja auch nicht überprüfen. Was willst Du also tun?

Du willst überleben, geliebt werden und dazugehören. Also lernst Du zu tun, was andere von Dir erwarten.

Die ersten, die auf unsere, als kleines Kind noch völlig leere, Festplatte drucken sind unsere Eltern oder die sogenannten Erziehungsberechtigten. Die meinen es nicht böse, wenn sie uns auf „den Ernst des Lebens“ vorbereiten wollen, aus uns ein „wertvolles Mitglied der Gesellschaft“ machen wollen oder uns „vor Fehlern“ und „Enttäuschungen“ bewahren wollen.

Und auch die Lehrer können nicht aus ihrer Haut. Es gibt Regeln. So.

Elternhaus, Kindergarten, Schule, Freunde, soziales Umfeld, Ausbildungsbetriebe…alles Festplattenbedruckmaschinerien.

Und dann kommen wir. Also unser System. Die ganzen Sätze, die andere uns einpflanzen, prägen sich in unser System ein.

Zuerst sind das nur Sätze. Wenn Du die aber oft genug hörst, sorgt Dein System dafür, dass Du sie für Dich als wahr annimmst. Es sickert also von Deinem Bewusstsein ins Unterbewusste und wird dort zur Überzeugung. Zu Deinem „Ich bin“ und „So tickt die Welt“. Dabei unterscheidet Dein Unterbewusstsein leider so gar nicht zwischen gut und eher weniger gut oder überhaupt gar nicht gut und oh, mein Gott, wie krass ist das denn?

Wenn die Überzeugung erst einmal ins Unterbewusste gesackt ist, dann will sie auch dort bleiben. Und deshalb sucht „Es“, also Du immer wieder nach Beweisen. „Ich bin“ wird Deine Identität. Die gibst Du Dir selbst im Laufe Deines Lebens und bestätigst sie Dir unbewusst durch Dein Handeln immer wieder.

Noch einmal, weil es echt wichtig ist:

Deine inneren Überzeugungen bestimmen darüber, wie Du die Welt siehst und darauf antwortest. Das bestimmt den Verlauf Deines Lebens und schafft Deine Lebenswirklichkeit.

Alles, was Du auf die beiden Wörter Ich bin folgen lässt, bestimmt darüber, was Du Dir zutraust, wie Du Dich fühlst, wie handelst und welche Entscheidungen Du triffst.

Und dann krieg‘ das mal wieder raus. Da hat Dein System nämlich keinen Bock drauf. So einen verinnerlichten Glaubenssatz wieder rauszubekommen bedeutet Aufwand. Massenhaft Energieverbrauch. Das ist anstrengend. Und jetzt rate mal…genau.

Aber es gibt wirklich sehr hilfreiche Methoden, damit kannst Du einen großen Teil von diesem blockierenden Kram wieder aus Deinem System löschen. Ist gar nicht so schwer, wie Du vielleicht denkst. Dauert nur ein bisschen. Und, manchmal schleicht es sich durch die Hintertür auch mal wieder rein. Dann musst Du eben nochmal ran.

Bist Du Dir bewusst darüber, welche Glaubenssätze Dich immer wieder blockieren? Check your mind.

Ich jedenfalls arbeite immer mal wieder an und mit meinem Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug.“

Du willst als Mensch ja eigentlich nur geliebt werden. Eins der Hauptbedürfnisse ist es, anerkannt zu werden und Teil einer Gruppe zu sein. Wir sind von der Evolution her so angelegt, dass wir das Gefühl haben, nicht zu überleben, wenn wir aus der Gruppe ausgeschlossen werden. Früher war das auch so. Da hätten wir nicht überlebt, wenn wir aus der Gruppe ausgestoßen werden. Deshalb ist es für uns elementar, dazuzugehören.

Das Gefühl ausgeschlossen zu werden, kennen wir wahrscheinlich alle. Wenn wir zum Beispiel in der Schule gehänselt wurden oder irgendwo plötzlich nicht mehr erwünscht waren. Und diese Scham, die damit einhergeht. Sozialschmerz ist einer der größten Schmerzen, die wir empfinden können.

Und um diesen Schmerz nicht zu empfinden und aus dem Bedürfnis heraus, geliebt zu werden, entwickeln wir innere Antreiber.

Mein innerer Antreiber versucht mein „Ich bin nicht gut genug“ krass zu kompensieren und schreit mir dann wie so ein Drill Sergeant zu: „Los, streng Dich an. Sei perfekt. Das ist alles nur Pillepalle, was Du da lieferst. Das kannst Du ja wohl besser.“ Was auch immer…mein Drill Sergeant verlangt, dass ich aller Welt zeige, wie gut ich doch bin.

Nur, damit niemand merkt, dass ich in Wahrheit gar nicht gut genug bin. Was natürlich der größte Bullshit ist.

Irgendwann bin ich dann völlig erschöpft, weil ich ständig damit beschäftigt bin, allen, einschließlich mir selbst zu beweisen, doch gut genug zu sein. Aber egal, wie sehr ich mich anstrenge, ich finde immer wieder Gründe, warum ich es doch nicht bin. Das ist ziemlich crazy.

Aber wir sind irgendwie alle so ein bisschen crazy in dieser Beziehung. Es gibt sogar eine Bezeichnung dafür. Das Scharlatan-Syndrom. (Der Betroffene hat immer das Gefühl eines Tages aufzufliegen, weil er eigentlich gar keine Ahnung von dem hat, was er tut. Hinter dem Syndrom steht der innere Glaubenssatz, nie gut genug zu sein, ganz egal, wie gut die Ergebnisse objektiv auch sein mögen.).

Ständig in der Angst zu leben, aufzufliegen und dass andere merken, wie unzureichend Du eigentlich bist, ist ziemlich anstrengend. Und überhaupt nicht lässig.

Eine lange Zeit habe ich versucht, mich da alleine durchzumanövrieren. Schließlich habe ich das ja gelernt. Ich machs mal kurz: Das ist nicht sehr wirkungsvoll. Und auch nicht sehr professionell.

Mittlerweile weiß ich, wie wichtig und überaus sinnvoll es ist, Hilfe und Unterstützung von außen zu suchen, wenn man selbst irgendwo festhängt. Du brauchst dann einfach einen geschulten und liebevollen Blick von außen, jemanden, der Dir wirklich gute Fragen stellt. Der Dir dabei hilft, gewisse Ecken in Deinem Inneren auszuleuchten. Blinde Flecken zu erkennen.

Mir hilft das. Hat es auch jetzt mal wieder. Und natürlich auch Meditationen. Das regelmäßige Meditieren ist mittlerweile zu einer wertvollen Gewohnheit geworden, die schon viele überraschende und starke Impulse in mir gesetzt und so einige Schatten ins Licht geholt hat. Meditieren bringt mich zu meinem inneren Kern. Dahin, wo Wunder entstehen…

Danke, dass Du mir bis hierher gefolgt bist. Wenn Du mehr wissen möchtest oder eine Unterstützung brauchst, die Dir gute Fragen stellt und hilft, Licht ins Dunkel zu bringen…lass uns reden.

Love, claudie

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