„Guter“ Vorsatz oder klare Absicht?
Gesünder ernähren, mehr Sport machen, weniger Stress oder mehr Zeit nehmen für die schönen Dinge des Lebens…welche guten Vorsätze hast Du für 2021?
Vielleicht gehörst Du aber auch zu den Menschen, die regelmäßig an „ guten Vorsätzen“ scheitern und es deshalb lieber gleich bleiben lassen?
Angenommen Du hast ein paar Ziele für dieses neue Jahr…bist Du Dir voll im Klaren darüber, was Dich dazu motiviert und welche Deiner Bedürfnisse sie erfüllen?
Sagst Du aus vollem Herzen JA dazu? Glückwunsch! Dann wirst Du ganz sicher auch nachhaltiger die nötige Disziplin aufbringen um Dranzubleiben, oder?
Ich meine…schließlich hast Du einen Sinn…weißt, warum Du es tust. Allein der Gedanke daran, lässt Dein Herz etwas schneller schlagen und freudige Erwartung macht sich in Dir breit. Dir wird sprichwörtlich „warm ums Herz“… Ist das so? Fühl mal in Dich hinein…
Denn das wäre ein wirklich guter Indikator dafür, dass Du es wirklich willst. Dass da etwas ist, das aus Dir selbst kommt, wahrgenommen und gelebt werden will. Traue dieser Intuition.
Vielleicht klappt es ja deshalb so oft nicht mit dem Dranbleiben, weil viele der guten Vorsätze oft gar kein Echo in uns erzeugen. Ziele, die allenfalls einem Mangelgefühl à la „wenn-dann…“ entspringen, die eher dem Ruf des Egos zuzuordnen sind, als dem Ruf des Lebens.
Menschen wollen geliebt, gemocht, wertgeschätzt, respektiert be- und geachtet werden. Um dies zu verdienen, glauben wir, anders sein zu müssen, als wir es jetzt bereits sind. Klüger, erfolgreicher, liebenswerter oder schöner.
Die Frage ist, ob wir mit einer „besseren“ Version von uns selbst wirklich mehr Liebe, Wertschätzung, Respekt oder Erfolg erfahren würden oder ob wir uns einfach nur selbst in einem Rad gefangen halten, dass sich immer schneller dreht und in dem immer wieder die nächste Möhre vor der Nase baumelt.
Was, wenn wir in diesem permanenten Prozess der Entwicklung, der sich Leben nennt, zu jeder Zeit bereits richtig sind, genauso, wie wir sind?
Wer bin ich wirklich? Welchen Sinn verfolgt mein Leben? Was ist mein ganz besonderes Potential? Wie bringe ich meine Power auf die Straße? Was sind die nächsten, wichtigen Schritte auf meinem Weg?
Aus diesen Fragen entwickle ich immer wieder meine klaren Absichten.
Zu wissen, wer Du wirklich bist, welche Aufgabe Dein Leben bereit hält und wo Du gerade darin stehst, ist die Basic dafür, Visionen zu entwickeln, Ziele zu definieren und klare Absichten daraus zu formulieren.
Jedes Jahr aufs Neue in eine Art von hedonistischen Kampf zu ziehen und dabei hehre Ziele setzen, wie gesünder zu leben, täglich zu meditieren, die Atmung zu verbessern oder jetzt aber wirklich mal endlich diesen Yoga-Kurs zu machen, mehr Toleranz anderen Weltanschauungen gegenüber entwickeln, Veganer werden oder zumindest Vegetarier, am Tag mindestens 10.000 Schritte zu laufen, der Umwelt zuliebe künftig die 10 km zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren oder als angesehenes Mitglied der Gemeinde noch ein Ehrenamt zu übernehmen…versteh mich nicht falsch, das ist alles super und absolut lobenswert…aber, womit auch immer Du mehr Glanz auf Deine Existenz zu werfen beabsichtigst……wem nützt es wirklich etwas, wenn dies nicht vollkommen wahrhaft Deinem Wesen oder dem Sinn Deines Daseins entspricht?
Also, wenn Du bislang 5x die Woche Fleisch isst, Deine Freizeit vorzugsweise auf dem Sofa liegend mit Deiner Lieblingsserie auf Netflix verbringst oder Schokolade Deine große Leidenschaft ist, die zwar jedes Jahr ein paar Kilo mehr auf die Hüften schafft, Dich dafür aber glücklich macht…dann bleib cool und überlege ganz in Ruhe, was Du jetzt und heute wirklich tun kannst und vor allem, wozu Du aus vollem Herzen bereit bist.
Geh es langsam an und steck Dir kleine Ziele. Ziele, die Dich zwar aus Deiner Komfortzone heben, die Du aber durchaus mit Leichtigkeit angehen kannst. So wird Dich jeder noch so kleine, erreichte Erfolg weiter motivieren.
Es ist schon ganz viel auf den Weg gebracht, wenn Du statt 5 x die Woche, vielleicht nur noch 2 oder 3x Fleisch isst und dabei bewusst auf eine artgerechte Tierhaltung achtest oder wenn Du 1 x in der Woche das Sofa samt Fernseher zum absoluten Sperrgebiet erklärst und in dieser Zeit einen Spaziergang oder ein Workout machst.
Echt fatal ist es, Dir Ziele zu stecken, die nicht wirklich aus Dir selbst herauskommen, aus dem was für Dich sinnvoll ist. Ziele zu wählen, die Dir Dein Ego vorgaukelt oder die Welt da draußen für richtig hält, sind nicht nur anstrengend, sondern tödlich. Denn jedes fail, jedes Versagen, brennt sich tiefer und tiefer in Deine Matrix.
Das heißt, jedes Mal, wenn Du Dir ein Ziel steckst und es wieder aufgibst, weil es nicht Deins ist und Dich auf dem Weg die Motivation verlässt, konditionierst Du Dein System auf Versagen.
Damit manifestierst Du den vollkommen absurden Glaubenssatz: „Ich schaffe nicht, was ich mir vornehme.“
Diese Annahme wird zu einer falschen, sich absolut real anfühlenden Überzeugung, die Dein Vertrauen in Dich und Deinen Glauben an Deine eigene Selbstwirksamkeit immer weiter schwächt.
Dies wird zu einer Talfahrt des Geistes und des Körper und erschafft eine Dysbalance in Deinem gesamten System aus der sich auch Krankheiten auf physischer Ebene wesentlicher leichter ausbreiten können.
Die falschen „guten Vorsätze“ sind also so ziemlich das Schädlichste, was wir uns selbst antun können und dazu noch vollkommen entgegen der eigenen Natur.
Dagegen eine klare Absicht zu treffen, diese dann freudvoll zu visualisieren und danach zu handeln ist der Schlüssel zu unserem Glück.
Was ist Deine klare Absicht?